Samstag, 15. März 2014
Einleitung und noch 17 Tage
anfaenger im recht, 12:15h
So, aus aktuellem Anlass habe ich mich entschieden, aus meiner aktuellen Lebenssituation einen Blog zu gestalten. Vielleicht, weil er anderen aktuellen und zukünftigen „Kollegen“ ein wenig die Vorbehalte/Ungewissheiten nehmen kann, vielleicht aber auch nur, um später eine Erinnerung an diese Zeit zu haben.
Das Zweite Staatsexamen ist in der Tasche, meinetwegen auch in der neuen Bezeichnung als Zweite Juristische Prüfung. Ich bin seinerzeit für das Referendariat nach Bremen gegangen und auch wenn die Zeit des Refs relativ entspannt war, muss ich doch einige Kritik an den Lehrveranstaltungen festhalten. Die Details möchte ich hier nicht austreten, aber viele werden ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Letztlich hat es nur zu einem „ausreichend“ im Zweiten gereicht, wobei ich das „befriedigend“ um 0.2 Punkte verfehlt habe. Ursache hierfür ist wohl neben der schlechten Vorbereitung in den Kursen vornehmlich auch bei meiner eigenen Leistung und der teilweise schlechten Tagesform an den Klausuren zu suchen. Oder eben der standartisierten Ausrede: „Die Sachverhalte waren die Hölle!!! Wer hat die denn ausgesucht?!? Mal selbst versucht in 5 Stunden da was vernünftiges hinzubekommen wenn man schon zum Lesen zwei Stunden braucht?!?“
Egal, mit 6.3 im Zweiten und 8.3 im Ersten war die Jobsuche nicht gerade ein Spaziergang. Ich wartete, bis ich das Zeugnis erhalten hatte und fing an mit der Stellensuche. Dabei richtete ich mich von Anfang an ohne feste Bestimmung aus. Bewerbungen gingen an Kanzleien, Unternehmen und staatliche Stellen. Letztere hätte ich mir wohl rückblickend sparen können. Mit „nichtmal“ befriedigend im Zweiten hat man da eigentlich keine Chancen. „Nichtmal“ ist dabei ein Zitat aus einer Absage, die ich bekommen habe. Die meisten staatlichen Stellen haben eine interne Weisung vorliegen, nach der sie Bewerbungen mit Noten unter 6.5 und über 12 Punkten im Zweiten aussortieren sollen, wie ich mal von unbenannten Interna erfahren habe.
Für die Bewerbungen scannte ich regelmäßig die Ausschreibungen bei www.bund.de, stepstone.de, monster.de, beck-online.de und die online-Portale der einzelnen Rechtsanwaltskammern. Bei letzteren schaltete ich dann auch eigene Stellengesuche. Gerade diese empfand ich als besonders gut. Denn die meisten Vorstellungstermine erhielt ich aufgrund dieser Stellengesuche, auf die sich dann einzelne Kanzleien bei mir meldeten und mich zur Bewerbung aufforderten, obgleich sie in der Anzeige schon meine Noten sehen konnten. So habe ich auch jetzt meine erste Anstellung gefunden: eine Anstellung als Anwalt für gewerblichen Rechtsschutz, ein Rechtsgebiet, welches mir bis dahin vollkommen unbekannt war.
Allerdings muss ich dafür Bremen, welches ich sehr liebgewonnen habe, leider den Rücken kehren und wieder zurück in den Süden. Die Mainmetropole ruft. Da auch nur wenig Zeit bis zum Stellenantritt ist (1 Monat seit erster Vorstellung), galt es schnell einiges zu klären. Die bessere Hälfte, die jobmäßig noch im Norden gebunden ist, fängt an, ebenso Bewerbungen zu schreiben, muss aber zunächst mit der Katze in unserer Wohnung zurückbleiben. Ich suchte also erstmal eine Pendlerwohnung oder ein 1-ZKB für den Übergang und stelle mich auf die künftige Zugfahrerei am Wochenende ein. Wird wieder anstrengend, aber dafür gibt es endlich einen Fortschritt. Die Alternative wäre gewesen, den Job abzusagen und auf was anderes zu warten, was aber in Anbetracht des auslaufenden ALG und der bisherigen Erfahrungen nicht ratsam gewesen wäre. Außerdem waren die Konditionen für den Job zu gut, um sich anders zu entscheiden. Also lieber den (dicken) Spatz in der Hand, als die fette Taube auf dem Dach, von der man nicht weiß, ob man sie überhaupt wird fangen können, um es mal bildlich zu beschreiben.
Nachdem die üblichen Portale nach passenden Wohnungen durchforstet wurden, hatte ich schließlich ein App. Zur Zwischenmiete gefunden. Der Vorteil: feste Mietzeit, annehmbare Kosten, nah an der Arbeit gelegen und keine Maklerkosten. Denn die sind immer noch ein Problem. Die übrigen Wohnungen waren überwiegend mit Maklerkosten verbunden, hätten den Kauf neuer zusätzlicher Möbel erfordert, lagen preislich auch nicht besser und wirklich alle hätten im Anschluss wenigstens die gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten gehabt. Klar, das ist selbstverständlich, aber auch ärgerlich. Denn wenn man fragt, ob das auch kürzer ginge, kommt gleich die Nachfrage, wie lange man denn die Wohnung brauche und wenn man dann sagt, dass es möglicherweise nur 3-6 Monate sind, kommt regelmäßig sofort die Absage, da viele nur länger vermieten wollen.
Aber nicht entmutigen lassen, man findet schon was, muss nur ggf. Abstriche in den eigenen Ansprüchen machen. Oder man hat Glück wie ich, findet was schönes zur Zwischenmiete und muss nix neues kaufen und es passt einfach.
Jetzt muss ich mich nur noch um den Rest kümmern. Der halbe Monat ist rum, um das eine oder andere muss noch organisiert werden. Die Zulassung zur Anwaltschaft wird oft von der Kanzlei übernommen, in meinem Fall habe ich aber das zusammen mit dem Chef gemacht. Ich warte jetzt auf Nachricht der Kammer, wann die Vereidigung stattfinden wird. Heute ist mir eingefallen, dass ich dann auch schon mal nach einer passenden Robe suchen muss, denn ich werde auch von Anfang an wohl zu Gericht müssen, wenn auch mit dem Chef als Flügelmann, bis ich fit genug bin, dass alleine zu machen. Das beruhigt dann schon mal. Außerdem muss auch die Garderobe auf Vordermann gebracht werden, denn ein zwei Anzüge sollten es schon im Schrank sein. Und dann muss auch die Meldung der neuen Wohnung erfolgen und ein Anwohnerparkausweis beantragt werden.
Letztlich werden es noch viele Kleinigkeiten sein, die erledigt werden müssen. Aber jeder Stolperstein, den ich erwische oder erkenne, werde ich hier auch zum Besten geben, sobald sie anfallen. Jetzt erhole ich mich für den Rest des Tages erstmal von den hunderten Kilometer, die ich die Woche bisher auf Wohnungssuche und auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung in der Kanzlei hinter mich gebracht habe. Bei Bedarf erfolgt mehr.
Das Zweite Staatsexamen ist in der Tasche, meinetwegen auch in der neuen Bezeichnung als Zweite Juristische Prüfung. Ich bin seinerzeit für das Referendariat nach Bremen gegangen und auch wenn die Zeit des Refs relativ entspannt war, muss ich doch einige Kritik an den Lehrveranstaltungen festhalten. Die Details möchte ich hier nicht austreten, aber viele werden ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Letztlich hat es nur zu einem „ausreichend“ im Zweiten gereicht, wobei ich das „befriedigend“ um 0.2 Punkte verfehlt habe. Ursache hierfür ist wohl neben der schlechten Vorbereitung in den Kursen vornehmlich auch bei meiner eigenen Leistung und der teilweise schlechten Tagesform an den Klausuren zu suchen. Oder eben der standartisierten Ausrede: „Die Sachverhalte waren die Hölle!!! Wer hat die denn ausgesucht?!? Mal selbst versucht in 5 Stunden da was vernünftiges hinzubekommen wenn man schon zum Lesen zwei Stunden braucht?!?“
Egal, mit 6.3 im Zweiten und 8.3 im Ersten war die Jobsuche nicht gerade ein Spaziergang. Ich wartete, bis ich das Zeugnis erhalten hatte und fing an mit der Stellensuche. Dabei richtete ich mich von Anfang an ohne feste Bestimmung aus. Bewerbungen gingen an Kanzleien, Unternehmen und staatliche Stellen. Letztere hätte ich mir wohl rückblickend sparen können. Mit „nichtmal“ befriedigend im Zweiten hat man da eigentlich keine Chancen. „Nichtmal“ ist dabei ein Zitat aus einer Absage, die ich bekommen habe. Die meisten staatlichen Stellen haben eine interne Weisung vorliegen, nach der sie Bewerbungen mit Noten unter 6.5 und über 12 Punkten im Zweiten aussortieren sollen, wie ich mal von unbenannten Interna erfahren habe.
Für die Bewerbungen scannte ich regelmäßig die Ausschreibungen bei www.bund.de, stepstone.de, monster.de, beck-online.de und die online-Portale der einzelnen Rechtsanwaltskammern. Bei letzteren schaltete ich dann auch eigene Stellengesuche. Gerade diese empfand ich als besonders gut. Denn die meisten Vorstellungstermine erhielt ich aufgrund dieser Stellengesuche, auf die sich dann einzelne Kanzleien bei mir meldeten und mich zur Bewerbung aufforderten, obgleich sie in der Anzeige schon meine Noten sehen konnten. So habe ich auch jetzt meine erste Anstellung gefunden: eine Anstellung als Anwalt für gewerblichen Rechtsschutz, ein Rechtsgebiet, welches mir bis dahin vollkommen unbekannt war.
Allerdings muss ich dafür Bremen, welches ich sehr liebgewonnen habe, leider den Rücken kehren und wieder zurück in den Süden. Die Mainmetropole ruft. Da auch nur wenig Zeit bis zum Stellenantritt ist (1 Monat seit erster Vorstellung), galt es schnell einiges zu klären. Die bessere Hälfte, die jobmäßig noch im Norden gebunden ist, fängt an, ebenso Bewerbungen zu schreiben, muss aber zunächst mit der Katze in unserer Wohnung zurückbleiben. Ich suchte also erstmal eine Pendlerwohnung oder ein 1-ZKB für den Übergang und stelle mich auf die künftige Zugfahrerei am Wochenende ein. Wird wieder anstrengend, aber dafür gibt es endlich einen Fortschritt. Die Alternative wäre gewesen, den Job abzusagen und auf was anderes zu warten, was aber in Anbetracht des auslaufenden ALG und der bisherigen Erfahrungen nicht ratsam gewesen wäre. Außerdem waren die Konditionen für den Job zu gut, um sich anders zu entscheiden. Also lieber den (dicken) Spatz in der Hand, als die fette Taube auf dem Dach, von der man nicht weiß, ob man sie überhaupt wird fangen können, um es mal bildlich zu beschreiben.
Nachdem die üblichen Portale nach passenden Wohnungen durchforstet wurden, hatte ich schließlich ein App. Zur Zwischenmiete gefunden. Der Vorteil: feste Mietzeit, annehmbare Kosten, nah an der Arbeit gelegen und keine Maklerkosten. Denn die sind immer noch ein Problem. Die übrigen Wohnungen waren überwiegend mit Maklerkosten verbunden, hätten den Kauf neuer zusätzlicher Möbel erfordert, lagen preislich auch nicht besser und wirklich alle hätten im Anschluss wenigstens die gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten gehabt. Klar, das ist selbstverständlich, aber auch ärgerlich. Denn wenn man fragt, ob das auch kürzer ginge, kommt gleich die Nachfrage, wie lange man denn die Wohnung brauche und wenn man dann sagt, dass es möglicherweise nur 3-6 Monate sind, kommt regelmäßig sofort die Absage, da viele nur länger vermieten wollen.
Aber nicht entmutigen lassen, man findet schon was, muss nur ggf. Abstriche in den eigenen Ansprüchen machen. Oder man hat Glück wie ich, findet was schönes zur Zwischenmiete und muss nix neues kaufen und es passt einfach.
Jetzt muss ich mich nur noch um den Rest kümmern. Der halbe Monat ist rum, um das eine oder andere muss noch organisiert werden. Die Zulassung zur Anwaltschaft wird oft von der Kanzlei übernommen, in meinem Fall habe ich aber das zusammen mit dem Chef gemacht. Ich warte jetzt auf Nachricht der Kammer, wann die Vereidigung stattfinden wird. Heute ist mir eingefallen, dass ich dann auch schon mal nach einer passenden Robe suchen muss, denn ich werde auch von Anfang an wohl zu Gericht müssen, wenn auch mit dem Chef als Flügelmann, bis ich fit genug bin, dass alleine zu machen. Das beruhigt dann schon mal. Außerdem muss auch die Garderobe auf Vordermann gebracht werden, denn ein zwei Anzüge sollten es schon im Schrank sein. Und dann muss auch die Meldung der neuen Wohnung erfolgen und ein Anwohnerparkausweis beantragt werden.
Letztlich werden es noch viele Kleinigkeiten sein, die erledigt werden müssen. Aber jeder Stolperstein, den ich erwische oder erkenne, werde ich hier auch zum Besten geben, sobald sie anfallen. Jetzt erhole ich mich für den Rest des Tages erstmal von den hunderten Kilometer, die ich die Woche bisher auf Wohnungssuche und auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung in der Kanzlei hinter mich gebracht habe. Bei Bedarf erfolgt mehr.
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